Artikel vom 19.08.2023

Lösungsorientiertes Denken in der Organisationsberatung: Wenn der Weg zur Antwort der Schlüssel ist

Lösungsorientiertes Denken aktiv nutzen

Der Wind weht kräftig durch die hoch aufragenden Bäume eines tiefen, mystischen Waldes.

Stellen Sie sich vor, eine Organisation als solchen Wald zu sehen, in dem jedes Blatt, jeder Ast und jeder Baumstamm eine Facette des gesamten Systems darstellt. Es mag Momente geben, in denen dieser Wald undurchdringlich erscheint, aber die Natur hat einen Weg, Lösungen zu finden, und so sollte es auch in Organisationen sein.

Warum lösungsorientiertes Denken?

Lösungsorientiertes Denken in der Organisationsberatung ist wie das Licht, das durch die dichtesten Baumkronen bricht. Es ist der Glaube daran, dass jede Herausforderung – egal wie groß – eine Lösung hat, die darauf wartet, entdeckt zu werden. Anstatt sich auf das Problem zu konzentrieren, fokussiert sich diese Methode auf das gewünschte Endziel, und der Weg dorthin wird klarer und erreichbarer.

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Die Vorteile des lösungsorientierten Ansatzes:

1. Zeit- und Ressourceneffizienz: Statt sich in den Details des Problems zu verlieren, fokussiert sich der lösungsorientierte Ansatz direkt auf erreichbare Ziele.

2. Positives Arbeitsklima: Ein lösungsorientierter Ansatz fördert Optimismus und proaktives Handeln.

3. Förderung von Innovation: Wenn der Fokus auf Lösungen liegt, sind Mitarbeiter eher geneigt, kreative und innovative Wege zur Erreichung dieser Lösungen zu finden.

4. Empowerment: Mitarbeitende fühlen sich ermächtigt, Veränderungen herbeizuführen, da sie wissen, dass sie Lösungen bieten können, anstatt Probleme zu verursachen.

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Es gibt einen alten Spruch: “Wenn du ein Problem siehst, suche eine Lösung, nicht die Schuld.”

Ein lebendiges Beispiel: Die Erfolgsgeschichte von “ProTech Dynamics”

“ProTech Dynamics”, ein Unternehmen im Bereich der Technik, hatte in einem Team Probleme. Es fühlte sich etwas verloren an. Mit stagnierenden Verkaufszahlen, einer hohen Fluktuation und internen Konflikten hatte man den Eindruck, als ob der Wald den Bereich vor lauter Bäumen verschluckt hätte.

Zu Beginn der Organisationsberatung versuchten wir Orientierung zu finden und starteten mit dem Ansatz des lösungsorientierten Denkens.

In Workshops identifizierten wir die Stärken und Potenziale des Teams von “ProTech”. Statt sich auf ihre Schwächen zu konzentrieren, beleuchteten wir ihre bisherigen Erfolge und was sie daraus lernen konnten.

Eines der Kernprobleme war die mangelnde Kommunikation zwischen den Abteilungen. Anstatt diesen Konflikt zu vertiefen, konzentrierten wir uns darauf, wie eine optimale Kommunikationsstruktur aussehen könnte. Das Team kam mit der Idee eines monatlichen, interdisziplinären Workshops, in dem Ideen ausgetauscht und Lösungen gemeinsam entwickelt wurden.

Innerhalb eines Jahres erlebte “ProTech Dynamics” eine Veränderung; eine merkliche Verbesserung der Teamdynamik und eine deutliche Verringerung der Fluktuationsrate.

In der Organisationsberatung ermöglicht ein lösungsorientierter Ansatz nicht nur das Überwinden von Hürden, sondern auch das Erreichen neuer Höhen des Erfolgs und der Innovation.
So wie der Wald immer einen Weg findet, sich zu erneuern und zu wachsen, so kann auch Ihre Organisation mit dem richtigen Ansatz weiter wachsen.

Wir helfen Ihnen gerne und freuen uns auf Ihren Kontakt.

Vom Problem zum Ziel – Tool zur eigenen Anwendung

Vom „Problem zum Ziel“ ist eine Methode zur Sammlung und Priorisierung wahrgenommener Probleme. Die Besonderheit ist, dass die aufgelisteten Probleme vor ihrer Bearbeitung in korrespondierende Ziele „übersetzt“ werden.
Diese lösungsfokussierte Methode wird gerne zu Beginn der Orientierungsphase eingesetzt. Viele Problemlösungsversuche escheitern in der Praxis daran, weil Analyseversuche unter den Beteiligten sehr schnell zu Schuldzuweisungen führen. Dies Methode greift auf die Theorie zurück, dass in jedem Problem, in jeder Beschwerde ein Ziel als „Kehrseite“ der Medaille verborgen ist. Sind die Ziele definiert und priorisiert, so ist eine Bearbeitung unter dem Fokus „Zukunft“ meist bei positiver Energie für alle Beteiligten möglich.

Schritt 1: Erstellung von Problemlisten
Die Gruppe sammelt die aktuell wahrgenommenen Probleme. Alle Probleme werden untereinandergeschrieben. Bitte diskutieren sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Bsp.:


Probleme
Informationen zu spät
Unkoordiniertes Vorgehen
Vereinbarungen werden nicht eingehalten
Gestörte Zusammenarbeit
Unverständliche Entscheidungen

Schritt 2: „Übersetzung“ der Probleme in korrespondierende Ziele
Wenn die Sammlung abgeschlossen ist, werden die Probleme in korrespondierende Ziele umformuliert.

Probleme Korrespondierende Ziele
Informationen zu spät Optimaler Informationsfluss
Unkoordiniertes Vorgehen Transparentes, zielgerichtetes Handeln
Vereinbarungen werden nicht eingehalten Feedback-Kultur
Gestörte Zusammenarbeit Flexible Zusammenarbeit
Unverständliche Entscheidungen Transparente Entscheidungen

Schritt 3: Präsentation der Arbeitsergebnisse im Plenum
Wenn in Kleingruppen an der Umwandlung gearbeitet werden, ist es spannend, wenn die Gruppe lediglich die Spalte der korrespondierenden Ziele präsentiert. Das richtet den Blick auf eine wünschenswerte Zukunft und setzt Energien frei.

Schritt 4: Definition eines gemeinsamen Zieles zur Bearbeitung
Welches Ziel unter den Aspekten von Nützlichkeit und Wichtigkeit sollte bearbeitet werden?
Die Konzentration auf ein einziges Ziel erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit enorm und beeinflusst sehr häufig auch andere Ziele günstig. Das heißt nicht, dass weitere Ziele nicht auch noch bearbeitet werden können.

Prozessschritte:
  • Identifizieren sie den Nutzen der Zielerreichung
  • Versetzen sie sich in eine Zeitreise, in die Zukunft und stellen sie sich die Situation vor, dass das Ziel bereits erreicht ist.
  • Was genau wurde erreicht? Was hat sich verändert? Wie haben wir das geschafft? Diese Intervention schärft die Wahrnehmung im Hinblick auf beobachtbare Details auf dem Weg zum Erfolg und erzeugt positive Emotionen.
  • Dann wird ein konkreter Maßnahmenplan erarbeitet. Was muss von wem bis wann getan werden, damit das gewünschte Ziel erreicht werden kann?
  • Zum zu verhindern, dass ehrgeizige Vorhaben im Tagesgeschäft in Vergessenheit geraten, können Stolpersteine und Hindernisse betrachten werden. Welche Stolpersteine und Hindernisse können möglicherweise auf dem Weg zum Ziel auftreten und was kann getan werden, um „auf Kurs“ zu bleiben?
  • Zu guter Letzt kann festgelegt werden, wie Fortschritte bei der Zielerreichung beobachtet und gemessen werden sollen und wer dafür verantwortlich ist (Fortschritts-Monitoring).

Der Vorteil des Tools liegt darin, dass man den Betroffenen damit einfach und schnell einen gemeinsamen Prozess zugänglich machen kann, ohne die beschriebenen Probleme vertiefend analysieren zu müssen. Die Teilnehmenden arbeiten an Beiträgen für eine zukünftige positive Entwicklung und es entlastet, nicht über Probleme zu reden.

Literaturhinweis: Methoden aus Change Tools von Armin Rohm (Hrsg.)

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